Vernal nach Salt Lake City - 27.8.2023
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- 28. Aug. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Obwohl das Hotel ein paar Klassen unter demjenigen von Breckenridge liegt (in Sachen Sternen und Höhenmeter), hat’s knapp 9 Stunden geschlafen. Das Hotel ist relativ einfach, das Bett aber erstaunlich bequem.
Und es gibt Frühstück! Grad ein ausgewachsenes und vor allem ausgewogenes Buffet habe ich ja nicht erwartet. Es ist aber noch amerikanischer als befürchtet. Das Gesündeste ist entweder das heisse Wasser für den Tee oder der ziemlich lahme, aber immerhin heiße Kaffee. Na ja, der Bagel mit dem Cremecheese dürfte auch nicht geschadet haben. Was mich eher ärgert, aber nicht erstaunt ist, dass weder „richtige“ Teller oder Tassen/Gläser noch „richtiges“ Besteck vorhanden ist. Alles nur Plastik oder Karton und alles landet nach Gebrauch im Müll. Nett finde ich dann dafür den Hinweis im Zimmer, dass man um die Umwelt besorgt sei und darum nicht täglich die Handtücher wechsle.
Wie dem auch sei, eine Nacht in Vernal ist als Zwischenstopp (oder wenn man auf Dino-Suche ist) okay, eine Verlängerung ist für uns nicht notwendig. Nachdem wir ausgecheckt haben und uns die freundliche Dame an der Reception versprochen hat, den doppelt belasteten Zimmerpreis zu stornieren (dank der Kreditkarten-App merkt man das heute ja sofort), verstauen wir unser Gepäck und fahren los.
Fridolin, die Spinne, die sich vor ein paar Tagen als blinder Passagier ins Auto geschlichen hat, zeigt sich nicht mehr. Entweder hat sie die Temperaturen nicht ertragen oder sie wollte nur bis Vernal mitfahren.
Wir düsen los, die Landschaft ähnelte zu Beginn der gestrigen, langsam wird’s aber etwas grüner. Die Sonne scheint vom blauen Himmel und unser Auto verkündet, es sei draußen 24 Grad. Hübsche Häuser sind zu sehen, meist inmitten von grünen Feldern, die aber bewässert werden, damit dort etwas (vielfach Mais) wächst. Zwischendurch sind auch Ölpumpen zu sehen. Offenbar lohnt sich das hier und an ein, zwei Plakaten und Fahnen mit der Aufschrift „Trump“ fahren wir auch vorbei.
Den ersten Pass, den wir wieder in Angriff nehmen führt uns auf gut 2‘400 Meter. Es ist zwar eher ein Hochplateau, oben recht grün und mit einem Stausee namens „Strawberry“, auch wenn weit und breit weder Felder noch Verkaufsstände mit Erdbeeren zu sehen sind. Es ist eine verlassene Gegend.
Bald darauf führt uns der nächst Aufstieg/Pass nach Park City, wo von weitem die Schneisen für die Skipisten zu erkennen sind und neue Hotel- oder Appartement-Burgen gebaut werden. Breckenridge gefiel mir besser. Es muss hier im Winter aber recht viel Schnee und Eis geben. Immer wieder finden sich entsprechende Warnschilder und sind Plätze vorhanden, auf denen man bei Bedarf Schneeketten montieren kann oder muss….bei knapp 30 Grad ist das Risiko dafür heute eher klein
Wenn ich hier von Pässen schreibe, dann sind das in der Regel keine kurvigen mit vielen Kehren versehene Straßen. Das sind grad hier Highways mit zwei oder drei Spuren pro Fahrtrichtung, auf denen man mit etwas mehr als 100 km/h den Berg hinauf fährt. Unser Nissan schafft das problemlos, die armen schweren Trucks, kriechen hingegen langsam und „schnaufend“ die Rampen hoch.
Die Fahrt nach Salt Lake City dauert nur gut drei Stunden, also ein Katzensprung. Damit wir nicht zu früh in unserem Airbnb sind, legen nwir eine Kaffeepause bei Starbucks ein, bevor wir durch die Stadt zum Kapitol fahren, neben dem wir schlafen werden. Unsere Ferienwohnung von Airbnb liegt nur ein paar Schritte davon entfernt.
Der Vorteil von Airbnb ist, man kann selber kochen. Vor allem, wenn man wie ich einen „Chefkoch“ dabei hat. Der Nachteil ist, man muss einkaufen gehen. Nicht weit entfernt zeigt uns Google ein Lebensmittelgeschäft an. Bei 34 Grad nehmen wir das Auto. Es ist ein wunderschöner Laden, tolle Produkte, toll präsentiert, tolle Preise….fast wie im Globus. Aber die paar Joghurts, Hörnli, Tomatensauce, Milch und Muffins hält unser Budget noch aus. Am besten gefiel mit der Duft von frisch gemahlenem Kaffee, neben der Kaffeemühle. Wobei in unserer Ferienwohnung trinken wir Nespresso. Wenn die Mormonen auch dem Alkohol abgeneigt sein mögen, in Sachen Kaffee sind sie offenbar Feinschmecker.
Nach dem Znacht geht’s los zum Kapitol, dass wir gegen Abend fötelen möchten. Es ist eine tolle und friedliche Stimmung, bei mittlerweile angenehmen Temperaturen, rund um das erhabene Gebäude, dass sich stolz über die zu seinen Füßen liegende Stadt erhebt.
Wir haben die letzten drei Wochen ganz viel tolle Natur gesehen und trotzdem freut es mich, wieder mal in einer Stadt zu sein und städtische Motive vor die Linse zum bekommen.
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