Great Falls nach Calgary - 4.9.2023
- p
- 5. Sept. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Und weiter geht’s, Great Falls ist nur eine Zwischenstation auf dem Weg nach Kanada. Das Hotel ist ok für eine Nacht, es ist relativ frisch renoviert, aber das Zimmer ist etwas komisch möbliert. Dafür gibt’s Zmorgen im angrenzenden Pub. Lahmer Kaffee, Brotscheiben und Bagels zum Toasten und Joghurt. Das etwas begrenzte Angebot stört mich nicht, und daran, dass es wieder nur Plastik und Karton als Geschirr und Besteck gibt, gewöhne ich mich auch langsam (obwohl im Pub auch Abendessen serviert wird und „richtiges“ Geschirr und Besteck vorhanden wäre). Natürlich wird auch der Hotelflur auf 19 Grad gekühlt, auch wenn es draußen nur 12 Grad sind. Meine Bereitschaft im Winter zuhause und im Büro zwecks Energiesparen zu frieren sinkt so langsam.
So kurz vor 10 Uhr geht’s los. Es regnet. Die Reise ist schnell beschrieben. Absehen von einem kurzen Moment Sonne und ein ganz wenig blauer Himmel ist es den ganzen Tag bedeckt und es regnet immer mal wieder leicht. Das die Sicht in die Ferne aber sehr trüb ist liegt auch daran, dass der Rauch von den Waldbränden in Kanada bis hierher zieht. Teilweise liegt auch ein Brandgeruch in der Luft.
Wir treffen auf wenig Zivilisation. Entlang der Straßen sind fast nur Getreidefelder zu sehen, ab und zu ein paar Kuhherden und sogar zwei Bisonsherden. Dafür braucht man also nicht zwingend in den Yellowstone zu fahren. Die Mähdrescher (riesige Dinger)sind teils auf den Feldern an der Arbeit, teilweise schleichen sie auf der Straße vor uns zu ihrem nächsten Einsatzgebiet. Wo sie schon durch sind, liegen Strohballen auf den Feldern.
Höhepunkt ist der Grenzübertritt nach Kanada. Obwohl war nicht so spektakulär. Der Herr von der kanadischen Grenzbehörde hat ein paar Fragen gestellt, die wir zu seiner Zufriedenheit beantworten, und schon sind wir drüben. Sein amerikanischer Kollege vor vier Wochen war da mühsamer. Und siehe da, die Distanzen werden sozusagen kürzer. Denn eine 20 auf einem Wegweiser sind nur noch 20 Kilometer und nicht mehr 20 Meilen. 😉 Auch die Höchstgeschwindigkeiten sind im km/h und nicht mehr in Meilen angegeben. Zum Glück ist unser Auto bilingue und kann Kilometer und Meilen anzeigen, so entfällt die Rechnerei.
Die Temperatur liegt nie höher als 14 Grad und bei unserer Ankunft in Calgery liegt die Skyline in leicht rauchigem Dunst. Wir frischen in einem Supermarkt noch unsere Wasserreserven auf, bevor wir das Hotel ansteuern. Ich finde sogar kanadisches Blöterliwasser. Das ist eher eine Seltenheit. San Pellegrino und sogar Gerolsteiner in der Glasflasche gibt’s öfters, aber ich kaufe sicher kein Wasser, das quer um den halben Kontinent verschickt wurde….obwohl, wenn ich wieder an den Zmorgen und die Wegwerfmentalität hier denke….
Bald sind wir im Hotel und finden ein gediegenes Restaurant für den Znacht, mit einer abwechslungsreiches Speisekarte. Man hat nicht nur die Auswahl zwischen sieben verschiedenen Burgern, sondern findet ganz unterschiedliche Sachen. Ich entscheide mich für ein leckeres Thai Curry und zur Feier des Tages, dass ich mal wieder in einer Stadt bin, gibt’s einen Cheesecake als Dessert. Zudem zieht es mir im Restaurant nicht von überall her die kalte Luft der Klimaanlage um die Ohren und ich friere auch nicht.
Als wir das Restaurant verlassen, dunkelt es ein. Stadt, Lichter, Fotoapparat im Rucksack und Stativ dabei….da müssen einfach noch ein paar Fotos gemacht werden.
Ich bin glaub doch ein Stadtmensch.
Kommentare